Glocke und Glockenturm Friedhof Sehnde

Anlässlich der Entwidmung des Bonhoefferhauses im Jahr 2012 wurde der Diskurs geführt, was mit der Glocke und den dazugehörigen Turm geschehen soll, nachdem die Immobilie an die Stadt Sehnde übergegangen ist. Schnell reifte die Idee, dass der Klang einer Glocke auf den kommunalen Friedhof den würdigen Anlass einer Trauerfeier unterstreichen würde. Da nun eine Glocke zur Verfügung stand, wurde diese Idee auf ihre Machbarkeit geprüft und mit dem Sammeln von Spenden begonnen. Leider musste festgestellt werden, dass die Glocke und der Turm nicht auf den Friedhof versetzt werden konnten.

Aber der Wille vieler Sehnderinnen und Sehnder war ungebrochen und so sollte nun eine neue Glocke gegossen und dafür ein Glockenturm errichtet werden. Auf Initiative von Dipl.-Ing. Michael Frehrking konnten erste Entwürfe für einen Glockenturn in Augen­schein genommen werden. Ein Entwurf, der fortan als Favorit galt, war inspiriert von den Betenden Hände von Albrecht Dürer.

Die Glocke sollte im Schlag-Ton cis“ gestimmt werden. Ferner sollte dieser neue Klangkörper aus Bronze von den Maßen und den rund 350 kg der „alten“ Bonhoeffer-Haus-Glocke nachempfunden sein.

Die Bürgerinnen und Bürger Sehndes wurden aufgefordert zu spenden. Bei Unternehmen in Sehnde wurde für das Projekt geworben. Finanziert wurde das Projekt nur aus Spenden.

Sehnder Bürgerinnen und Bürger konnten sich beteiligen und wurden aufgefordert eine geeignete Inschrift zu finden. Die Mehrheit der abgegebenen Stimmen votierte für den folgenden biblischen Spruch:

Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Joh. 14,19

Ergänzt wird die Inschrift durch: FRIEDHOF SEHNDE A.D. 2017

Der Glockenturm wurde mit dem Spruch von Dietrich Bonhoeffer ergänzt und soll an das Bonhoefferhaus erinnert:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Das Projekt wurde von der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, dem Ev.-luth. Kirchenkreis Burgdorf, der Stadt Sehnde sowie dem Ortsrat Sehnde unterstützt. Träger des Projekts sind die kath. Pfarrgemeinde St. Marien in Sehnde, die Bibelgemeinde Sehnde und die Ev.-luth. Kirchengemeinde Sehnde. Der Förderverein Kirche zum Heiligen Kreuz Sehnde stand in bewährter Weise dem Projekt bei.

Für die Vorbereitung und Begleitung bei der Ausführung wurde das Peiner Ingenieurbüro beauftragt. Der Glockensachverständige für die Landeskirche Hannover koordinierte die Anschaf­fung der Glocke.

Am Ewigkeitssonntag im Jahr 2018 konnte das Geläut seiner Bestimmung übergeben werden. Der Klang der Glocke verleiht seit jenem Tag bei Trauerfeierlichkeiten und beim letzten Geleit eine zusätzliche Würde.