Täglich frisch aus Schweden: Impressionen von der Jugendsommerfreizeit 2023

Hey alla! Am 9. Juli 2023 ging es los: 38 Jugendliche aus den Kirchengemeinden Ilten-Höver-Ahlten und Sehnde-Rethmar-Haimar, sieben Teamer:innen,  ein 3-köpfiges Küchenteam und Pastorin Damaris Frehrking starten für zwei anregende und entspannte Wochen in besonderer Umgebung in das jährliche Sommercamp der Evangelischen Jugend. Diesmal geht es nach Schweden in die Nähe des kleinen Ortes Dingle, ca. 30 km entfernt von Uddevalla.

In unserem Sommercamp-Blog berichten wir täglich frisch aus Schweden über alles, was auf dieser Freizeit so alles passiert. Ha så kul!

 

Tag 13: 21. Juli 2023 - Der Akku ist schwach. Bitte schließen sie ein Ladegerät an.

Logbuch von Captain Jonas. Es ist der 21. Juli 2023. Mein iPad hat 22% Akku. Die Energiereserven unserer Mannschaft sind weitestgehend aufgebraucht. Die letzten Tage fühlen sich an wie Minuten, die sich anfühlen, wie Stunden - das Zeitgefühl verließ uns anscheinend, als sich am 9. Juli im Punkt 6.00 Uhr der Bus in Sehnde in Bewegung setzte.

9:02 Uhr: BUMM!, knallt es an der Tür von Zimmer 7. Hanna, Lilly und Maja werden unsanft von mir zum Frühschwimmen geweckt.

9:21 Uhr: FLATSCH, FLATSCH, klatschen die Wellen des Sees beim Frühschwimmen gegen uns furiose Frühschwimmer.

10:00 Uhr: Mit einer Punktlandung schaffen wir es gerade noch zum Frühstück, das wegen des Discoabends gestern um eine Stunde nach hinten verschoben wurde - außer Kathi haben das auch alle mitbekommen. Beim Frühstück werden nach steigender Nachfrage nochmal alle Handys für 12 Stunden eingesammelt.

10:15 Uhr: Ein paar Langschläfer mussten dennoch extra geweckt werden. DADADADADADADADA!, schreit ihnen der Techno-Lautsprecher entgegen. Verschlafene und vom Kissen zerknautschte Gesichter häufen sich in den letzten Tagen immer mehr. Sind es die kräftezehrenden Aktivitäten? Ist es die halbe Nacht am Tag der Abfahrt, die uns allen fehlt? Wahrscheinlich beides.

11:30 Uhr: Ein letztes Mal wird heute Vormittag zu den Bällen, Schlägern und dem Wikingerschach gegriffen. ZACK, ZACK, ZACK, fliegen die Bälle und Stäbe über die Wiese.

14:11 Uhr: Der popkulturelle Sound der Radio-Charts begleitet die Putztruppen bei ihrer Operation. Der Schlachtplan ist einfach: Zielobjekte orten, identifizieren und eliminieren. Besen, Kehrblech und die bloße Hand sind hierbei stets im eigenen Inventar.

15:04 Uhr: Das Küchenteam wertet indessen die biochemischen Experimente aus, die in diversen Brotdosen stattgefunden haben. Das Ergebnis ist erschütternd: Man ist sich unsicher, wo die Brotdose anfängt und der Schimmel aufhört. Jolines fleißig gereifte Biokultur erfährt eine direkte Entsorgung.

15:42 Uhr: Noch 19% Akku. Zwei verschiedenartige Schlangen ziehen Schaulustige an (Die Teilis können euch später mehr darüber erzählen).

16:01 Uhr: Weil uns die Energie langsam abhanden zu kommen scheint, stärken wir uns mit einer Kaffeepause.

16:30 Uhr: Die Lachmuskulatur wird durch die Übertragung der Signale der Empfindungsnerven in Kontraktion versetzt, als einige Fotos präsentiert werden, die in den letzten Tagen entstanden sind.

17:14 Uhr: Ein verspäteter Gottesdienst mit Abendmahl beginnt. Ich sollte auch was auf der Gitarre vorspielen. Hab mich aber verspielt. Ist auch aufgefallen, glaube ich.

20:54 Uhr: Stromsparmodus. Ich verlese diese Worte im Plenum und kündige gleich unser Abschiedsritual an. Mal gucken, was wird (was wird).

Das war der letzte Eintrag des Logbuchs. Statistisch gesehen haben es nur 10% aller Geschichten in diesen Blog geschafft. Ich kann euch allen versprechen: Wenn wir euch morgen wiedersehen, haben wir noch einiges zu erzählen.

Viele Grüße
Jonas

Tag 12: 20. Juli 2023 - Disco, Disco

Nach dem wunderbaren Frühstück wurden wir in Gruppen eingeteilt, in den wir Deep Talk über verschiedene Themen führen sollten. Dabei handelte es sich um Fragen über Vertrauen, Vergebung und das Leben. Als wir verschiedene Spiele gespielt und uns mit Hotdogs gestärkt hatten, hatten wir wieder die Auswahl zwischen verschiedenen Workshops. Während manche Teilis Partydeko gestalteten, waren wir am See und haben die Sonne genossen. Ansonsten gab es noch Wikingerschach, Tischtennis, Schwimmen und Kanufahren als Angebot. Nach einer Stärkung mit Kuchen und Keksen konnten die Workshops konnten weitergehen. Als die Zeit sich zu Ende neigte, gab es Abendessen und im Anschluss eine kurze Andacht. Jetzt gab es viel Stress in der Bude und alle mussten sich in kürzester Zeit für die langersehnte Party fertig machen.

Viele Grüße
von Anna und Lana

Tag 11: 19. Juli 2023 - NEWSFLASH: Möwen klauen Brötchen

Passend zum Wetter wurden wir heute mit einer Auswahl an Liedern aus dem Film ,,Die Eiskönigin" geweckt. Um 10:00 Uhr ist ei Teil der Gruppe in die Stadt gefahren. Nachdem wir dort geparkt haben, konnten wir uns selbst in kleinen Gruppen frei bewegen. Nach anderthalb Stunden haben wir uns wieder getroffen und wir durften uns noch eine halbe Stunde auf den Felsen bewegen, währenddessen waren Damaris und das Küchenteam einen Kaffee tranken. Um 13:00 Uhr haben wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Strand gemacht, wo einige von den Sprungtürmen gesprungen sind. Währenddessen wurde das Brötchen von Mariola von zwei Möwen gegessen. Wird sind dann noch kurz was einkaufen gegangen und haben uns dann zurückbegeben.

Die anderen Teilis konnten sich währenddessen in mehreren Workshops vergnügen. Sie konnten sich zwischen Kanufahren, Steine bemalen, Armbänder knüpfen und Fußball entscheiden. Am Mittag gab es ein kleines Buffet mit anschließender Mittagspause. Um die restliche Zeit, bis die Ausflügler wiederkehrten, zu überbrücken, spielte die Gruppe eine Runde Werwolf. Wieder vereint aßen alle zusammen leckeren Kuchen. Danach ging es mit dem Schmuggler Spiel weiter. Zur Stärkung haben Eckie und Tom gegrillt.

Viele Grüße
von Tobias, Jessi und Frieda

Tag 10: 18. Juli 2023 - Chaos pur

Der Tag begann mit einer Menge Schlaf und einem späten und langen Frühstück. Nachdem das Frühstück nach zwei Stunden um 12 Uhr endete, gab es erstmal Freizeit. Um 13:30 Uhr ging es allerdings weiter in der Kapelle. Nachdem wir drei Lieder gesungen haben, wurde uns erklärt, was wir als Nächstes machen. Nachdem uns das Chaosspiel erklärt wurde, wurden wir abgezählt und Teamern zugeteilt.

Nachdem das Spiel endlich nach ein anderthalb Stunden vorbei war, wurde bekannt gegeben, dass das Team von Franzi und Marius gewonnen hat. Als Nächstes gab es Kuchen und Gebäck und auch die letzten Teilis wachten aus ihrem Tiefschlaf auf. Dann ging es weiter mit Workshops. Man konnte Tänze einüben, Tischtennis spielen, Aquarelle malen, schnitzen, Wikingerschach spielen und zum See gehen.

Für den Abend ist ein Lagerfeuer am See geplant, bei dem man auch im See baden gehen kann. Wir werden vorher noch eine Andacht machen und singen. Und am Ende werden wir dann noch ein Boot mit einem Teelicht auf dem See fahren lassen.

Viele Grüße,
Tommy und Annika

Tag 9: 17. Juli 2023 - Es knistert

Wie immer startete der Tag mit dem Frühstück um 9:00 Uhr. Acht Teilnehmer der Gruppe begaben sich um 10:00 Uhr auf den Weg nach Smögen. Währenddessen beschäftigte sich der Rest der Gruppe mit Gesellschaftsspielen wie Lieder erraten. Die Gruppe, die sich auf dem Ausflug befand, hatte schlussendlich doch noch großes Glück mit dem Wetter, da die Sonne rauskam. Gegen 16:00 Uhr waren die Leute vom Ausflug wieder zurück und wir begannen um 16:30 Uhr mit den Workshops. Einige gingen dabei zum See, andere spielten Wikingerschach oder Werwolf, manche machten Musik und andere tanzten auch. Zwischen gewissen Tanzpaaren schien es sehr zu knistern. Und jetzt kommt die Kinonacht mit Süßigkeitenmassaker!

Viel Grüße,
Hanna Luisa Krause und Maja Mordelt

Tag 8: 16. Juli 2023 - Aller "guten" Dinge sind Drei

Der Tag begann wie immer um 08:00 Uhr mit dem Frühschwimmen mit Ben, diesmal tatsächlich auch mit Teilnehmern. Um 08:30 Uhr traf uns dann der erste Schrecken: Abgabe der Handys für 24 Stunden. Deshalb heute auch nur ein Foto. Denn wer hat schon noch einen normalen Fotoapparat. Nachdem Frühstück und dem ersten Treffen begann das Spiel "Capture the flag", in dem Jakob direkt am Anfang das Laufen verlernte und mit dem Boden eins wurde.

Als nach 1,5 Stunden noch immer kein Ende in Sicht war, bekamen wir Tipps, wo sich die jeweilige Flagge des gegnerischen Teams befindet, doch auch dies half nicht und das Spiel endete mit einem Unentschieden und vielen offenen Knien. Da das Timing wie immer Bombe war, fing es direkt nach dem Spiel an zu regnen und wir verbrachten den Nachmittag mit Bibelarbeit, in der wir den Sinn des Lebens besprachen. Bei einigen endet der Sinn des Lebens vermutlich da, wo auch das Datenvolumen endet.

Am späten Nachmittag begannen die Workshops. Zur Verfügung standen Standardtanz, Gesellschaftsspiele, Musik und Aquarellmalen . Da wir uns beide natürlich für Standardtanz entschieden. Wir wissen, unsere Familien sind jetzt gerade sehr stolz auf uns). Wir wissen leider nicht, wie die anderen Workshops waren. Wir hatten viel Spaß. Nach einiger Zeit in den Workshops kam der zweite Schrecken, der für einige ein großes und für andere wahrscheinlich ein eher kleines Problem darstellt: Das Wasser fiel aus. Bedeutet: Kein Duschen. Nach einer Weile kam der dritte Schock:  Kein Strom, wodurch das Abendessen sich um eine Stunde verzögerte. Zum Glück funktioniert jetzt alles wieder und das Duschen kann stattfinden.

Viele Grüße
Olivia von Elm und Lilly Marie Krause

Tag 7: 15. Juli 2023 - Wandern bis zum Abgrund

Der Tag sollte eigentlich mit einem Frühschwimmen starten. Das leider ausfiel, da niemand außer Ben sich blicken lassen ließ. Nachdem das Frühstück beendet war und wir alle unser Proviant eingepackt haben, begaben wir uns um Punkt 10:00 Uhr in den doch etwas zu kleinen Bus. Dank des supercoolen Busfahrers konnten wir unseren Ausflug trotzdem wie geplant stattfinden lassen.

Das Wetter war teils auf unserer Seite, da es prinzipiell optimale Wandertemperatur und Bedingungen waren. Aber wir mussten auch ein paar Nieselschauer erleben. Nachdem wir die Hälfte unseres 14 km Marsches bewältigt hatten, legten wir eine kurze Verschnaufpause ein, in der wir unseren Proviant aßen. Als schlussendlich alle wieder am Ausgangsort ankamen (mit gewissen Nachzüglern und Unfällen), warteten wir auf den coolen Busfahrer. Nachdem wir die 40-minütige Fahrt zurück ins Camp überstanden hatten, überraschte Damaris uns mit Gebäck im Küchensaal. Danach legten einige ein Nickerchen ein, anderer Teilnehmer allerdings wurden hyperaktiv und meinten, anderen die Augenbrauen entfernen zu müssen.

Viele Grüße,
Hanna und Johna

Tag 6: 14. Juli 2023 - Same procedure oder Tuff Tuff putt?

Am Morgen des 14. Juli machten sich mehrere unerschrockene Kiddies und ihre tollen Teamer auf eine gemeinsame Reise Richtung Smögen.
Sonne warm, Himmel blau, Stimmung fantastisch - Schweden präsentierte sich von seiner schönsten Seite. Aber dann hatte das Auto von Damaris keinen Bock mehr auf die Kiddies und wollte nicht mehr weiterfahren. Dieser Schockmoment hielt den motivierten Trupp jedoch nicht auf und die Gruppe begann mit einer Tour durch die Stadt, die sehr schön war. Nach gut einer Stunde wurde es den meisten Teilis jedoch langweilig und sie wollten in die Nordsee springen. Als erstes sprang Tom von dem 7ner in die Fluten des Gewässers.

In der gleichen Zeit hatte Damaris nicht so viel Spaß, da ihr Auto ihr zu schaffen machte. Dies ging soweit bis ein Abschlepper kommen musste, der jedoch das Ok zum weiter fahren gegeben hatte. Nach gut zehn Metern  machte das Auto wieder schlapp und am Ende blieb es kurz vor der Unterkunft stehen. Zur gleichen Zeit fuhr das Auto von Inga zum täglichen Kleineinkauf. Dieses Mal wurden nur drei Einkaufskörbe voll für Lebensmittel gepackt, die hoffentlich dieses Mal mindestens zwei Tage reichen.

Der Tag fand dann seinen Abschluss beim gemeinsamen Grillen und später im fantastischen Improvisation-Theater, wo von vielen mutigen Teilis die Stücke Rapunzel, Harry Potty und Wicki mit den starken Männern hervorragend nachgespielt wurden. Nun sagen wir für heute gute Nacht, denn morgen wartet ein langer und aufregender Tag auf uns.

Viele Grüße,
Inga (Lieblingsköchin)

Heute gab es wieder einen Ausflug für die Leute, die am letzten nicht teilnahmen. Die Leute, die zurück blieben spielten ein Liederquiz, be dem die Jungs zu Beginn führten, aber die Mädchen gewannen. Es gab auch ein kleines Völkerballturnier, das das Team rund um Titus gewann. Die anderen Teilis fuhren wieder nach Smögen.

Viele Grüße,
Jan Bremeier

Tag 5: 13. Juli 2023 - Ein weiterer Tag

Ein weiterer Tag mit Spielen, harten Wettkämpfen Klein gegen Groß und sehr gemischtem Wetter! Morgen melden wir uns wieder ausführlicher!

Viele Grüße,
Damaris

Tag 4: 12. Juli 2023 - Tropf, tropf

Nachdem sich heute ein paar Leute zum Morgenschwimmen trafen, kamen sie an und sahen das Unglück. Es tropfte durch die Decke. Dieses Problem lösten wir aber schnell, indem wir Eimer drunterstellten. Nachdem Frühstück haben wir uns alle im Plenum getroffen und die erste Bibelarbeit bearbeitet. Dort haben wir über unser Leben und den Lauf des Lebens geredet. Danach gab es erstmal Milchreis und Grießbrei zum Mittag. Nachdem prallen Essen gingen wir ins Plenum und Damaris hat uns in die Träume geschickt.

Nachdem die meisten sich dort ausgeruht haben, sind wir Gemeinschaftsspiele spielen gegangen und manche Mädchen haben sich ein Henna-Tattoo gemacht und es ist manchmal etwas verunglückt. Nachdem manche Mädchen schöne, orange Tattoos auf Arm und Bauch hatten, sind wir raus auf den Hof und haben "Wo ist Klobi?" und andere Gemeinschaftsspiele gespielt. Nachdem alle Teilis kaputt waren, weil wir das mit dem Hinsetzen nicht hinbekommen, gab es erstmal eine kleine Pause. Manche haben sich ausgeruht oder Tischtennis gespielt. Danach gab es Essen und nachdem gingen wir ins Plenum.

Viele Grüße,
Johanna und Mariola

Tag 3: 11. Juli 2023 - Guten Tag! Hier schreibt Jan und nun kommt der Tagesbericht!

Nach einer nicht allzu langen Nacht, schafften es doch wohl ein paar Morgenzombies rechtzeitig zum Frühstück, während sich ein paar Junggesellen unter der fürsorglichen Leitung des berühmt-berüchtigten Ben früh zum See schleppten. Natürlich aus eigenem Antrieb. Andere begannen den Tag damit, sich während des alltäglichen Frühstücks auf die Fahrt zu den Westküsten des Landes vorzubereiten.

Während sich 38 Stubenhocker auf ihre Workshops vorbereiteten, fuhren 12 Teilis auf gerader Spur zum Strand. Der Weg war geschmückt mit extremst schön aussehende Seen. Der erste Halt war im kleinen Ort Smögen. Smögen hat einen wunderschönen Hafen und coole Felsklippen, die sich hervorragend zum Klettern eigneten. Bis auf Jannicks leicht verletztes Knie, gab es auch keine Verletzungen zu beklagen.

Vom Handy wurde lediglich die Fotoapp genutzt, um die kühnen Felsspringer für die Nachwelt und für Insta festzuhalten, während wohl beide sich am gleichen Fuß verletzten. Am zweiten Strand, den wir besuchten, gingen auch die weiblichen Teilnehmerinnen der Veranstaltung ins Wasser. Ohne sich zu verletzen. Lustig waren die ersten Zitate auf der Hinfahrt, die es auch - laut der Ankündigung der Tagesteamer - auf die Zitatentafel schaffen sollten. Währenddessen nahmen die anderen Teilis an Workshops  teil und fuhren mit dem Kanu auf dem See.

(Anmerkung der Redaktion: Der Text geht wahrscheinlich noch weiter, aber der Akku war wohl leer. Wir veröffentlichen den ganzen Text, sobald er vorliegt)

Tag 2: 10. Juli 2023 - Ausreichend Balken, Burger und ein Badesee (fast) vor der Tür!

Als der Bus gestern Abend gegen 20 Uhr in den Wald rollte und wir unsere Umgebung begutachteten, waren die ersten Befürchtungen direkt da. Denn als der Wald aus den modernen Augen aller Teilnehmer in all seiner Eintönigkeit gesichtet wurde, bestand die Angst des gefürchteten Offline-sein. Diese wurde aber durch die ersten empfangenen Nachrichten wieder beruhigt, wodurch das Gelände schon mal garantiert eine um 2 Sterne höhere Bewertung auf Google bekommen wird, welche jedoch noch höher hätte ausfallen können, da die Anzahl der Balken noch ausbaufähig sind.

Anschließend wurde der Bus ausgeräumt und musste aufgrund von unzivilisierten Teilis von ein paar Helfern (Grüße gehen raus) und dem Alpha Jonas mit Brille (keine Grüße gehen raus) gesäubert werden. Währenddessen wurden unsere ab jetzt 14 tägigen Kerker begutachtet, wobei nicht unbedingt Begeisterung auftrat, als es teilweise nicht mal möglich war den Koffer komplett auf dem Boden zu öffnen, was den zwei Sterne Vorsprung wieder ausgleicht. Dieser Kummer wurde jedoch von einem hervorragenden Küchenteam und der Sascha Huber und Söhne GmbH & Co. KG beseitigt, welche uns mit ein bisschen Deutscher Kultur namens "Burger" von diesem Schwedischen Haus mit der Qualität der Möbel von Ikea auf Wish vergleichbar sind, trösten.

Nach einer ersten Plenumbesprechung und einem Kennenlernspiel begann die erste Nacht, die für manche vielleicht die letzte Nacht war. Als der Morgen beginnt verweigerten Sascha Hubers & Söhne ihr versprochenes Workout, worauf sie vom Firmenboss enterbt wurden. Als Reaktion wurden sie lautstark von Sali Bonani geweckt, was zumindest mal eine Abwechslung zu den Wake-Up-Songs der unbezahlten Schnorrer, die eh nur hier sind weil ihre Eltern sie kostenlos auf eine zweiwöchige Freizeit als Teamer geschickt haben, damit sie sie los sind. Nach dem Frühstück führten einige Mädchen ihren Ruf fort, indem sie nicht nur zu spät zur Fähre, sondern auch zur Plenum Besprechung kamen, da sie in einer kurzen Pause meinten das genug Zeit zum Duschen sei.

Die Geländebespiele waren der nächste Punkt der Tagesordnung, welcher prompt  zu negativer Stimmung führte, als herauskam, dass man wahrscheinlich nicht mit den Leuten in eine Gruppe kommt, mit denen man die letzten 24 Stunden geredet hat, sondern 20 Minuten mit anderen verbringen muss. Dieses lief schnell ab, wonach der See, der laut Damaris direkt neben dem Haus liegt - also 10 Minuten entfernt - von zwei mutigen Kämpfern eingeweiht wurde.

Bis zum Mittagsessen gab es dann noch freie Zeit. Die Mahlzeit in Form von Nudeln wurde verzehrt und anschließend stand eine Mittagspause an. Gegen 15 Uhr begann die Königsklasse der Aktivitäten: "Workshops", wobei Ben versuchte Leute zu einem Gang zum See im Regen anzuwerben, was überraschend viel Zuspruch erfuhr. Franzi hat Steine bemalt und mit einem Namen verziert, um in den nächsten Tagen die Sitzordnung flexibel festlegen zu können, während Jagna und Laura das Erstellen einer Flagge für unsere Freizeit angeboten haben. Jonas wollte mit der Aussage "Ich spiele Twister" Leute für seine Aktion gewinnen, was sich allerdings als schwierig erwies, weil wir gar kein Twister dabei haben. Schäm dich, Jonas!

Das wurde aber durch ein paar Runden Werwolf wieder entschuldigt. In der restlichen Zeit bis zum Abendessen wurde gepuzzelt, Schach gespielt und eine Türklinke kaputt gemacht. Vielleicht hätten wir dafür einen Workshop bekommen sollen. Nach dem abendlichen Mahl ging die letzte Pause los, in der selbst das Urgestein Eckhart die Türklinke nicht reparieren konnte. Das war es auch bis jetzt. Freut euch auf die nächsten Tage freuen, an denen noch mehr Updates zu den Insassen kommen werden.

Viele Grüße,
Sascha Huber & Söhne

Tag 1: 9. Juli 2023 - Derselbe Wald, derselbe Asphalt

„Ich freue mich auf eine gute gemeinsame Zeit mit vielen Aktionen und Tom Ohnesorge.“, beschreibt Boris seinen Enthusiasmus. Bis auf letzteres gibt es auch im Rest des Busses dieselbe Resonanz. Die meisten freuen sich auf neue Bekanntschaften, Spaß im Urlaub oder wollen mal schauen, was wird. Jack freut sich speziell aufs Wandern und Lennart auf den See. Ein anonymer Teil freut sich auf zwei elternfreie Erholungswochen.

„Ich freue mich auf Boris“, sagt Tom Ohnesorge. Zusammen mit Julia, Leni und Joline ist er der Überzeugung, dass das Handy das mit Abstand wichtigste Mitbringsel sei. Mariola hingegen präsentiert mit Stolz ihren deutlich sinnvolleren Handventilator mit LED-Beleuchtung. Einige überflüssige Gegenstände habe sich allerdings auch in die Gepäckstücke geschlichen: Hausschuhe von Jess und Frieda, 5 verschiedene Paar Ohrringe von Süntje, Jacks Bargeld und die 20 Milliarden Wasserflaschen von Alex hätten genau so gut zuhause bleiben können. Ein ähnliches Flaschenproblem scheint auch bei Frieda aufgetreten zu sein.

Um 6 Uhr setzt sich der voll beladene Bus in Bewegung. Eine eingeschränkte Umgebungswahrnehmung der Kinder, bedingt durch Handys und Kopfhörer, ließ sie nicht viel von ihrer Außenwelt mitkriegen. Drum wurde auch der obligatorische Anschnallgurt von den meisten ignoriert. Schon um 11 Uhr bietet das Leben am Limit des Sitzplatzes eine breite Palette von Aktivitäten. Es wird gespielt, geguckt, geschlafen, gehört, gespielt, sich (im Einverständnis aller) fotografiert - alles, was das unbeschäftigte Herz begehrt.

Gegen 15 Uhr retten sich vier vermisst gemeldete Mädels in allerletzter Sekunde in die Karawane nach Schweden, nachdem sie die Ankunft der Fähre inklusive der Lautsprecherdurchsage verpasst zu haben schienen. Eine ähnliche Verzögerung fand etwa eine Stunde später auf einem schwedischen Rastplatz statt. Entgegen der Empfehlungen des Busfahrers wird sich mit mangelnden Sprachkenntnissen ein Menü bei McDonalds bestellt. Der große Ansturm auf die Filiale sorgt für die zwanghafte Verlängerung der Pause.

Unter der Begleitung von durchweg herrlichem Wetter tuckern wir also nun durch Schweden. „Könnte genauso gut Deutschland sein“, meint Franzi mit Blick aus dem Fenster: Derselbe Wald, derselbe Asphalt - nur die Häuser sehen ein wenig flacher und der Freizeitpark in Göteborg ein wenig aufregender aus. Natürlich sind das nur die ersten Eindrücke, die die Kinder sammeln konnten. Die Unterkunft, der See und die Gruppenaktionen - von all diesen Dingen werden sie in den nächsten Tagen aber selbst noch eine Menge erzählen …

Viele Grüße,
Jonas & Marius