Die Gründung der Kirchengemeinde Haimar fällt in das Jahr 1117. Ursprünglich gehörte das Dorf zur Parochie Evern; erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der Pfarrsitz des Kirchspiels nach Haimar verlegt. Der Bau der ersten Kirche romanischen Stils in Haimar erfolgte um 1200. Das Patronat für die Kirche lag anfangs bei den Grafen von Wernigerode, die in Haimar reiche Besitzungen hatten. Seit 1540 wurde es von der Familie von Rutenberg von Haus Rethmar ausgeübt. Der alte Kirchbau mußte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet und ausgebessert werden. Blitzschlag und Sturm beschädigten das Gebäude schwer, Plünderungen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges dezimierten die Ausstattung beträchtlich. Nachdem die Kirche für die anwachsende Gemeinde im 18. Jahrhundert zu klein wurde, erfolgt in den Jahren 1784-1788 der Bau der heutigen barocken Saalkirche.
Das rechteckige, auf einem Sandsteinsockel errichtete Kirchenschiff wird durch je sechs flachbogig geschlossene Fenster an der Nord- und Südseite erleuchtet. Der dreistöckige gedrungene Westturm mit einem charakteristischen viereckigen Helm diente früher Reisenden und Fuhrleuten als wichtiger Orientierungspunkt. Im Turm hängen zwei Glocken. Die ältere Glocke wurde im Jahr 1621 gegossen. Die neuere Glocke ist ein Geschenk der Kirchengemeinde von Oesselse aus dem Jahre 1973. Die Innenraumgestaltung der Kirche ist durchweg im barocken Stil erhalten geblieben. Es überwiegen die Farben Weiß und Gold.